Digitale Transformation: Logistikbranche stellt sich den Herausforderungen

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Gern wird die digitale Transformation in der Logistik lediglich mit der Nutzung Künstlicher Intelligenz und mit dem autonomen Fahren in Verbindung gebracht. Doch die nötigen Prozesse gehen weit darüber hinaus.

Digitale Transformation: Alle reden über die Vorteile

Kaum ein Thema bewegt die Unternehmen so wie die digitale Transformation. Alle Branchen müssen sich ihr stellen und sich entsprechend anpassen. Sie müssen ihr Management darauf ausrichten, durch Umstellung der Prozesse auch noch in einigen Jahren wettbewerbsfähig oder überhaupt existent zu sein. Doch während die einen nur Herausforderungen und Probleme sehen, erkennen andere in der digitalen Transformation große Zukunftschancen. Das gilt insbesondere für die Logistik. Speditionen und andere Logistiker müssen ihre Betriebsabläufe konsequent auf die Anforderungen der Digitalisierung umstellen.

Eine Lösung besteht in der Entwicklung maßgeschneiderter IT-Lösungen, mit deren Hilfe die großen Trends der Digitalisierung umgesetzt werden können. Hier geht es insbesondere um Same-Day-Lieferungen, um automatische Tourenplanungen, KI-basierte Systeme und die Nutzung der Blockchain-Technologie. Logistik 4.0 soll die Grundlage für ein digitalisiertes Supply Chain Management liefern und gilt als tragende Säule innerhalb der Wertschöpfungskette.

Mehr als nur eine höhere Lieferzuverlässigkeit

Die meisten Menschen verbinden mit Industrie 4.0 und der digitalen Transformation eine höhere Lieferzuverlässigkeit. Doch die Digitalisierung in der Logistik bietet weit mehr Vorteile:

  • höhere Transparenz aller Lieferprozesse
  • bessere Planbarkeit und Vorhersehbarkeit
  • geringeres Risiko für Fehlplanungen und Verluste
  • höhere Flexibilität und Agilität in allen Prozessen
  • schnellere Anpassung an Marktanforderungen
  • bessere Vernetzung aller an der Lieferkette beteiligten Unternehmen
  • bessere Entscheidungsgrundlagen durch vollständigere Daten und Informationen
  • niedrigere Kosten

Insgesamt wird die Komplexität reduziert, weil Prozesse automatisiert werden, transparenter sind und effizienter gestaltet werden können. Doch Kosten werden nicht nur dadurch gespart, dass die Effizienz gesteigert wird, sondern auch durch eine Vermeidung von Verschwendung: Vorhandene Transportkapazitäten lassen sich deutlich besser nutzen.

3D-Druck von Ersatzteile. (Foto: AdobeStock - 434015838 phoenix021)

3D-Druck von Ersatzteile. (Foto: AdobeStock – 434015838 phoenix021)

Außerdem bewirkt die digitale Transformation, dass nachhaltigere Transportlösungen entwickelt werden. Alles in allem stellt sich die Frage, warum gerade in dieser Branche immer noch gewartet wird.

Der Ruf nach einer verbesserten Digitalisierung in der Logistik ist besonders laut, gleichzeitig sind viele Unternehmen noch sehr zurückhaltend.

Die digitale Transformation in verschiedenen Bereichen

Mittlerweile ist die Logistik ebenso wie andere Branchen darauf angewiesen, sämtliche Prozesse und Abläufe digital und damit deutlich effizienter zu gestalten. Es geht hier unter anderem um den 3D-Druck von Ersatzteilen, um Roboter in der Be- und Entladung und um Drohnen, die die Mitarbeiter im Lager unterstützen sollen. Big Data soll dabei helfen, Lastspitzen vorauszusehen und rechtzeitig Lösungsstrategien zu entwickeln. Insgesamt ist die Logistik heute schon deutlich digitaler als noch vor wenigen Jahren, dennoch gibt es überall Verbesserungs- und Handlungsbedarf.

Bisher erreichte Lösungen der digitalen Transformation in einzelnen Logistikbereichen

Ein Blick auf die Lagerlogistik zeigt, dass die Kommissionierung der Waren längst digital abläuft. Roboter und autonom fahrende Gabelstapler übernehmen einen Großteil der Arbeit, Spitzenlasten lassen sich damit längst skalieren. Die verwendete Software kann jederzeit auf neue Bedingungen und Anforderungen angepasst werden. AR-Brillen beim Picking zeigen, welche Waren oder Produkte aus welchem Regal und in welcher Stückzahl genommen werden müssen. Mitarbeiter werden daran erinnert, falls sie etwas vergessen sollten, außerdem bekommen sie die günstigsten Laufwege angezeigt. Unnötige Wege werden somit vermieden, was eine Zeit- und Kraftersparnis bedeutet. Ein Handschuh mit integriertem Scanner aktualisiert schon bei der Zusammenstellung der Waren die Lagerbestände. Automatisch werden Nachbestellungen ausgelöst.

In der Distributionslogistik kommt es darauf an, Material und Waren sicher sowie schnell und kostensparend zu ihrem Empfänger zu bringen. Dem Wunsch nach einer schnellen und günstigen Zustellung stehen erhöhte Kraftstoffpreise und Emissionsauflagen entgegen. Transport-Management-Systeme übernehmen die optimale Routenberechnung und beziehen dabei Verkehrsmeldungen, Umwelteinflüsse und weitere Faktoren mit ein. Über das Telematiksystem im Fahrzeug werden die ermittelten Daten in Echtzeit an den Fahrer weitergegeben. Der Empfänger wiederum erhält Informationen zur voraussichtlichen Ankunftszeit in Echtzeit dank GPS und mobiler Daten im Fahrzeug. Insgesamt sind dank der digitalen Transformation sämtliche Prozesse in der Distributionslogistik transparenter und effizienter geworden. Hinzu kommen intelligente Paletten und Container oder das Platooning, bei dem Lkw in Kolonne und jeweils im Windschatten des Vorausfahrenden unterwegs sind. Sie sparen damit Treibstoff. Auf der Schiene sind automatisierte Lösungen durch digitale Kupplungen vorhanden, entsprechend ausgerüstete Güterzüge können mehr Waggons bekommen und damit mehr Ware transportieren.

Insgesamt wird die Komplexität reduziert, weil Prozesse automatisiert werden, transparenter sind und effizienter gestaltet werden können. (Foto: AdobeStock - 666789585  Inna)

Insgesamt wird die Komplexität reduziert, weil Prozesse automatisiert werden, transparenter sind und effizienter gestaltet werden können. (Foto: AdobeStock – 666789585 Inna)

Zu den wichtigsten Trends in der Logistik gehören auch die Errungenschaften für die Informationslogistik.

Generell gilt: Jeder muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, was nicht nur für die zu transportierenden Waren gilt, sondern auch für Daten aller Art. Die komplexen Lieferketten müssen funktionieren, nur so können alle relevanten Daten den richtigen Personen zugänglich gemacht werden.

IT-Profis sorgen dafür, dass Management und Fahrer gleichermaßen mit den nötigen Daten versorgt werden und dass eine Vernetzung aller Prozesse im Unternehmen stattfindet.

Die digitale Transformation verbindet alle Stationen und am Transportvorgang beteiligten Personen miteinander. Gleichzeitig wird berücksichtigt, dass nicht jeder alle Informationen im gleichen Umfang benötigt. Unnötige Datenübermittlungen werden damit vermieden.

Diese Herausforderungen warten in der Logistik

In Bezug auf die digitale Transformation unterscheidet sich die Logistik nicht von anderen Branchen, denn die Herausforderungen durch die Digitalisierung sind ähnlich. Das gilt auch für die Chancen und Vorteile, die dadurch entstehen.

Wichtig ist, dass alle Ebenen innerhalb der Branche von der Digitalisierung betroffen sind. Zu den Trends, die aktuell verfolgt werden, gehört vor allem die Nutzung der Künstlichen Intelligenz.

KI soll die logistischen Prozesse nachhaltig verändern, autonome Fahrzeuge sollen die Arbeit in den Lagern und Umschlagzentren zuverlässig übernehmen. Roboter werden be- und entladen, sie werden rangieren und navigieren.

Sie kommissionieren die Waren selbstständig und nutzen dafür intelligente Algorithmen, um den Warenfluss so optimal wie möglich zu gestalten. Gleichzeitig sollen Inventarkosten reduziert und Transportvorgänge beschleunigt werden. Um die gewünschte Agilität der Logistikbranche zu gewährleisten, ist Künstliche Intelligenz der Schlüssel. Ebenfalls von Bedeutung ist Big Data mit dem Fokus auf der Datensicherheit sowie das Internet of Things.

KI soll die logistischen Prozesse nachhaltig verändern, autonome Fahrzeuge sollen die Arbeit in den Lagern und Umschlagzentren zuverlässig übernehmen.  (Foto: AdobeStock - 649232291 bluebeat76)

KI soll die logistischen Prozesse nachhaltig verändern, autonome Fahrzeuge sollen die Arbeit in den Lagern und Umschlagzentren zuverlässig übernehmen. (Foto: AdobeStock – 649232291 bluebeat76)

Entsprechende Technologien überwachen den Transport, sind für die Abbildung der Fahrzeug- und Frachtbewegungen in Echtzeit zuständig und geben Füllstände oder Temperaturen weiter. Das IoT ist maßgeblich daran beteiligt, dass die Logistikbranche mit all ihren Unternehmen smart wird beziehungsweise die entsprechenden Ziele erreichbar werden.

Fazit: Digitale Transformation stellt die Logistikbranche vor große Herausforderungen

Der Ruf nach einer digitalen Transformation ist in den letzten Jahren immer lauter geworden. Nachdem er in der Corona-Zeit beinahe verhallt ist, schallt es jetzt umso lauter: KI, Roboter, autonomes Fahren und 3D-Druck werden gefordert und schneller weiterentwickelt denn je. Noch bleibt abzuwarten, inwieweit die Branche dem Ruf folgen wird, doch aktuell werden die genannten Trends ganz klar verfolgt. Möglich wird das vor allem durch die leistungsfähige IT und die neuen Softwares, die individuell anpassbar sind. Die Logistik 4.0 entwickelt sich rasch weiter und sorgt dafür, dass es keine Insellösungen mehr gibt.

Die Akteure, die an einer Lieferkette beteiligt sind, sind ebenso miteinander vernetzt wie sämtliche Steuerungs- und Managementsysteme. Jeder weiß zu jeder Zeit, was wann und wo geschieht. Dazu kommt, dass das vermehrte Setzen auf digitale Lösungen geringere Kosten verursacht. Das ist nicht nur für das jeweilige Unternehmen von Vorteil, sondern auch für den Endkunden, der sich schon bald damit anfreunden wird, wenn beispielsweise eine Drohne das bestellte Paket liefert. Wenn die Zustellung damit günstiger wird, dürften die wenigsten Menschen etwas dagegen haben. Und für die Logistiker bedeutet die Digitalisierung all die Vorteile, die ein Unternehmen anstrebt: mehr Transparenz, größere Flexibilität, Kostenersparnis und Gewinnmaximierung.

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