Beruf Logistiker: Mit Kompetenz und Erfahrung in der Welt des Transports zuhause

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Die Organisation und der Transport von Waren sind Aufgabenfelder für Logistiker. Die Branche setzt auf diese Fachleute und muss doch einen enormen Fachkräftemangel hinnehmen. Dabei ist der Weg zum Logistiker durchaus interessant.

Beruf Logistiker: Ausbildung und Voraussetzungen

Heute kommt es mehr denn je darauf an, erfahrene Logistiker zu finden. Auf der einen Seite haben die weltweiten Waren- und Gütertransporte enorm zugenommen. Alles muss koordiniert und organisiert werden, wobei vor allem Schnelligkeit gefragt ist. Same-Day-Delivery ist nur ein Aspekt der modernen Logistik, der die Unternehmen herausfordert. Auf der anderen Seite sind individuelle Logistik-Services gefragt.

Die Kunden möchten, dass ihre Wünsche so gut wie möglich umgesetzt werden, auch wenn es sich um gänzlich andere Aufträge handelt, als die Konkurrenz vergibt. Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit werden großgeschrieben. Doch diese sind nur mit dem passenden Personal umsetzbar und genau da ist das Problem. Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt, die Suche nach Mitarbeitern gestaltet sich schwierig. Hinzu kommt, dass viele Bewerber zu hoch pokern und Forderungen stellen, die der Arbeitgeber nicht erfüllen kann oder will. Es gilt nun, hochqualifizierten Logistiker-Nachwuchs anzuwerben, der die Zukunft der Branche sichert.


Verschiedene Wege für angehende Logistiker

Wer später als Logistiker arbeiten möchte, muss sich zuerst zwischen Ausbildung und Studium entscheiden.

Typische Ausbildungsberufe sind:

  • Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistungen
  • Kommissionierer
  • Fachkraft für Lagerlogistik

Wer hingegen lieber die Hochschule besuchen möchte und sich als Student sieht, kann beispielsweise Logistikmanagement, BWL oder Logistik und Handel studieren. Danach steht die Arbeitswelt offen und einer Tätigkeit als Disponent, Logistikmanager oder Supply Chain Manager nichts mehr im Wege.

Eine Ausbildung zum Logistiker dauert in der Regel drei Jahre, bei entsprechender Leistung oder mitgebrachten Vorkenntnissen ist eine Verkürzung auf zwei Jahre möglich. Der Fokus der Ausbildung liegt vor allem auf dem praktischen Wissen.

Bei einem Studium hingegen geht es eher um die Theorie, um Planung, Organisation und die Grundlagen der Wirtschaft. Bei dualen Studiengängen hingegen werden Theorie und Praxis je zur Hälfte aufgeteilt.

Heute kommt es mehr denn je darauf an, erfahrene Logistiker zu finden. ( Foto: Adobe Stock-  KANGWANS)

Heute kommt es mehr denn je darauf an, erfahrene Logistiker zu finden. ( Foto: Adobe Stock- KANGWANS)

Typische Aufgabenbereiche eines Logistikers

Die Arbeit im Bereich Logistik ist alles andere als eintönig, sodass Langeweile garantiert kein Thema sein wird.

Beispiel gefällig?

  • Arbeit in der Beschaffungslogistik
    Logistiker müssen dabei den Materialfluss steuern, individuelle Mengen und Qualitäten anpassen und dafür sorgen, dass Bestellungen fristgerecht ausgeliefert werden. Die Tätigkeit beginnt beim Wareneinkauf, geht über den Transport der Materialien bis hin zur Annahme von Waren sowie zu deren Prüfung.

    Die Beschaffungslogistik wird als Teil der Inbound-Logistik gesehen.

  • Arbeit in der Produktionslogistik
    Fachkräfte, die in der Produktionslogistik tätig sind, planen, steuern und kontrollieren sämtliche Prozesse von Transport über den Warenumschlag bis hin zu verschiedenen Lagerprozessen.

    Auch die kundennahe Produktion sowie die ideale Gestaltung der Transportwege zählt zu den Aufgaben in der Produktionslogistik.

  • Distributionslogistik
    Hierbei ist von der Outbound-Logistik die Rede und es geht darum, Güter an den Endkunden zu liefern.

    Eine schnelle und kundengerechte Auslieferung muss dabei im Fokus stehen. Waren müssen pünktlich und in der zugesicherten Qualität bereitgestellt werden. Dies muss der Logistiker sicherstellen.

  • Entsorgungslogistik
    Die Entsorgungslogistik befasst sich mit der Vorbereitung und Durchführung sämtlicher Prozesse, die mit der Entsorgung und dem Recycling zu tun haben.

    Im Fokus steht dabei die Verringerung von Abfällen, gleichzeitig geht es um deren umweltfreundliche Verwertung.


Logistiker werden: Die Voraussetzungen im Überblick

Mittlerweile gibt es Tausende unbesetzte Stellen in der Logistikbranche. Dabei sind die Voraussetzungen, um Logistiker zu werden, nicht sehr hoch. Für eine Ausbildung reicht es in der Regel, einen mittleren Schulabschluss vorweisen zu können, für das Studium wird das Abitur benötigt.

Einen Numerus clausus gibt es häufig nicht, oft ist er niedrig angesetzt und liegt bei unter 3,0.

Persönliche Eigenschaften, die der künftige Logistiker mitbringen sollte, sind zum Beispiel:

  • Teamfähigkeit
  • logisches Denken
  • Flexibilität
  • Organisationstalent
  • ausgezeichnete Englischkenntnisse
  • Eigeninitiative
  • strategisches und analytisches Denken

Logistiker sind echte Allrounder und werden in Unternehmen, die verstärkt auf individuelle Services und maßgeschneiderte Logistikangebote setzen, händeringend gesucht. Sie sollten aber in der Lage sein, komplexe Prozesse einzuschätzen und zu überblicken. Abweichungen von der Norm müssen sie erkennen und sollten direkt darauf reagieren können.

Aufgaben und Gehalt des Logistikers

Logistiker übernehmen weitaus mehr Leistungen als nur den Transport von Waren von A nach B. Sie müssen dafür sorgen, dass die Waren effizient und kostensparend transportiert werden und müssen auf unvorhergesehene Situationen schnell reagieren können. Logistiker sind dafür an verschiedenen Stellen der Lieferkette tätig und sind in der Materialbeschaffung ebenso zu finden wie in der Produktion oder beim Verkauf.

Durch die Veränderungen in der Arbeitswelt sind sie jedoch auch umfassenden Neuerungen ausgesetzt. Es werden hohe Anforderungen durch die Digitalisierung der Branche gestellt, sodass sich ein Logistiker von heute mit digitalen Anwendungen auskennen muss. Die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden, muss vorhanden sein.

Logistiker übernehmen weitaus mehr Leistungen als nur den Transport von Waren von A nach B. ( Foto: Adobe Stock-dusanpetkovic1)

Logistiker übernehmen weitaus mehr Leistungen als nur den Transport von Waren von A nach B. ( Foto: Adobe Stock-dusanpetkovic1)


Diese Aufgaben übernimmt der Logistiker

Die Koordination von Transportdienstleistungen, die Erledigung der Formalitäten beim Im- und Export oder auch das Roll-out-Management sind nur wenige Beispiele für Aufgaben, die der Logistiker alltäglich übernimmt.

Dabei unterscheiden sich diese natürlich je nach Einsatz und Bedarf: Während der eine alle Aufgaben innerhalb einer Lieferkette übernimmt, ist der andere nur für einen Teilbereich zuständig. Ob im Handel oder bei Speditionen, in der Pharmaindustrie oder bei der Entsorgung: Die Einsatz- und Aufgabengebiete der Logistiker sind vielfältig und variieren von Unternehmen zu Unternehmen.

Hier einige Beispiele für typische Aufgaben, die dem Logistiker zufallen:

  • Weiterentwicklung der Produktionsprozesse
  • Koordination der einzelnen Prozesse in der Produktion
  • Auswahl von Zulieferern
  • Bestandskontrolle
  • Sicherstellung von Lieferterminen
  • Optimierung betrieblicher Strukturen
  • Lagermanagement
  • Optimierung von Verpackungen
  • Bearbeitung von Reklamationen
  • Abwicklung von Zollformalitäten
  • Waren- und Gütertransport
Logistiker, die eine große Verantwortung für die Produktion oder für Personal tragen, verdienen natürlich mehr als der Lkw-Fahrer, der die Waren von A nach B bringt. ( Foto: Adobe Stock-WavebreakmediaMicro )

Logistiker, die eine große Verantwortung für die Produktion oder für Personal tragen, verdienen natürlich mehr als der Lkw-Fahrer, der die Waren von A nach B bringt. ( Foto: Adobe Stock-WavebreakmediaMicro )

Logistiker mit mittlerem Einkommen

Das Einstiegsgehalt für Logistiker schwankt je nach Bereich und Unternehmen. Meist liegt es zwischen 30.000 und 50.000 Euro brutto pro Jahr.

Dabei spielen verschiedene Einflussfaktoren in die Gestaltung des Gehalts mit hinein:

  • Branche
    Das Gehalt variiert je nach Branche: Wer als Logistiker in der Pharmaindustrie arbeitet, kann mit bis zu 65.000 Euro brutto jährlich rechnen, in der Entsorgungsbranche sind es meist nur bis 50.000 Euro. Auch in der Medizintechnik sind es bis zu 60.000 Euro brutto im Jahr.
  • Berufsausbildung und Erfahrung
    Absolventen einer Hochschule verdienen mehr als Logistiker, die „nur“ eine Ausbildung abgeschlossen haben. Das Einstiegsgehalt von Nicht-Akademiker liegt bei den genannten 30.000 bis 50.000 Euro, Akademiker können mit durchschnittlich rund 10.000 bis 15.000 Euro brutto mehr im Jahr rechnen. Auch mit steigender Berufserfahrung nimmt das Gehalt zu und liegt nach zehn Jahren der Berufstätigkeit um die Hälfte höher als das Gehalt eines Berufseinsteigers.
  • Aufgabenbereich
    Logistiker, die eine große Verantwortung für die Produktion oder für Personal tragen, verdienen natürlich mehr als der Lkw-Fahrer, der die Waren von A nach B bringt. Supply Chain Manager verdienen anfangs ab 50.000 Euro brutto jährlich und liegen damit am höchsten in der Branche. Häufig werden auch Tarifverträge angewendet, sodass die Beschäftigten des Unternehmens nach Tarifverhandlungen mit einem Plus an Gehalt rechnen können.
  • Bundesland
    Am meisten verdienen Logistiker in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen, dort liegt das durchschnittliche Gehalt bei rund 60.000 Euro jährlich. Am wenigsten bekommen Logistiker in Schleswig-Holstein, Bremen und Sachsen-Anhalt, dort ist das jährliche Bruttogehalt nur bei 50.000 Euro angesetzt.
  • Unternehmensgröße
    Je nach Größe des Unternehmens verdienen die Logistiker unterschiedlich. Kleine Firmen zahlen bis zu 15.000 Euro brutto weniger als Unternehmen, die mindestens 1000 Beschäftigte zählen.

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