Wann holt der Kurier-Expressdienst die Pakete in der Filiale ab?

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Seit Jahren boomt die Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP) in Deutschland. Während der Corona-Pandemie wuchs die KEP-Branche rapide und der Versand boomte. Das rasante Wachstum dieser Zeit hat sich nun auf ein normales Level verlangsamt. Dabei ist der seit Jahren unangefochtene Branchenprimus die DHL. Den Unternehmer interessiert dabei jedoch nur eins: Wann holt DHL die Pakete in der Filiale ab? Die Antwort auf diese Fragen variieren stark.

Welcher KEP ist der Richtige?

„KEP“ steht für Kurier-Express-Paket. Laut dem Bundesverband Paket und Express Logistik (BIEK) kümmern sich die zugehörigen Dienstleister um den Transport kleinteiliger Sendungen bei hoher Frequenz. Die planbaren Laufzeiten rangieren zwischen „Same Day“, „Overnight“ bis hin zu standardisierten Regellaufzeiten. Der Gewichtsbereich ist bei Kurier- / und Expressendungen flexibel. Bei Paketsendungen werden in der Regel bis zu 31,5 kg bis zu 70 kg befördert.

Kurier

Der Kurierbereich zeichnet sich dadurch aus, dass die Sendung vom selben Kurierdienst mit eigenen Kurieren schnellstmöglich vom Absender zum Empfänger transportiert wird. Die einzelne Sendung steht im Fokus und es gibt keine feststehenden Zentren, über die alle Sendungen laufen. Die „Same Day“-Lieferung oder die Zustellung zu einem abgestimmten Zeitpunkt ist in diesem Segment die Norm. Im Jahr 2022 wurden im Kurierbereich etwa 5 Milliarden Euro umgesetzt. Viele, meist kleinere Unternehmen sind in diesem Segment angesiedelt.

Express

Expresssendungen hingegen werden auch schnellstmöglich transportiert, jedoch erfolgt hier der Versand netzwerkgebunden, beispielsweise über ein Umschlagzentrum. Zwischenspediteure werden nicht eingesetzt. Durch „Overnight / Time Definite“ sind auch hier die Zustellzeiten verbindlich. Etwa 5,5 Milliarden Euro wurden im Jahr 2022 in diesem Markt umgesetzt.

Paket

Paketsendungen durchlaufen standardisierte und automatisierte Prozesse. Dadurch gibt es auch Begrenzungen bezüglich des Gewichts und der Größe von Sendungen. Die Zustellzeiten werden in Richtwerten angegeben. Die Einschaltung von Subunternehmen ist in diesem Segment möglich. Der Paketmarkt betrug im Jahr 2022 etwa 15,5 Milliarden Euro.

Die größten Zustelldienste Deutschlands

Den KEP-Markt dominieren einige große Unternehmen, die 99 % aller Sendungen in Deutschland abwickeln. Führend ist DHL, die 48 % aller Pakete bearbeitet. Darauf folgen Hermes mit 16 %, UPS mit 12 %, DPD mit 10 % und GLS mit 7 %.

Hinzu kommen unzählige kleinere, regionale sowie lokale Anbieter. Sie sind zumeist im Kurier- oder Expressbereich angesiedelt. Kleine und vermehrt auch die großen KEP-Anbieter setzen auf Fahrradkuriere. Alle Unternehmen, die in einer bestimmten Region aktiv sind, aktualisieren ihre Kontaktdaten auf gelbeseiten.de.

DHL – Der Branchenprimus

DHL bietet eine Sendungsverfolgung. Der Versand erfolgt in 220 Länder weltweit. Dabei profitieren besonders Geschäftskunden mit hohem Paketaufkommen von über 200 Sendungen jährlich vom umfangreichen Serviceangebot. Die Empfänger der Sendungen freuen sich über etwa 29.000 Filialen, Packstationen und Paketshops. Zum weiteren Service gehören elektronische Paketankündigungen per E-Mail sowie mögliche Express-Lieferungen. Jeder Versand erfolgt automatisch klimaneutral. Die Pakete können sowohl in den Filialen als auch online frankiert werden. Gegen Aufpreis holt DHL die Pakete ab. Das Unternehmen unternimmt nur einen Zustellversuch. Die Haftung bei DHL besteht bei Paketen bis 500 Euro. Gegen Aufpreis kann die Haftung auf bis zu 25.000 Euro ausgeweitet werden. Befördert werden Pakete von bis zu 31,5 kg.

Hermes – Der Flexible

Hermes ist der zweitgrößte KEP-Dienst Deutschlands. Das Unternehmen wickelt dabei Sendungen in mehr als 20 europäische Länder ab. Bis zu vier Zustellversuche erfreuen die Empfänger. Auch eine Wunschzustellung ist möglich. In den meisten Fällen erfolgt die Zustellung am folgenden Werktag. Exklusive Dienstleistungen gibt es für Geschäftskunden ab jährlich 300 Sendungen. Nur für Möbel und Großgeräte kann der klimaneutrale Versand gebucht werden. Alle anderen Sendungen profitieren von punktuellen Initiativen, wie dem Einsatz von Lastenrädern. Die Haftung bei Paketen ist bis 500 Euro inklusive.

UPS – Der Internationale

UPS zählt zu den größten internationalen Versanddienstleistern weltweit. Auch dieses Unternehmen ist in mehr als 220 Ländern rund um den Globus vertreten. Die Empfänger freuen sich über flexible Zustelloptionen und eine Benachrichtigung nach einem schnellen Versand innerhalb Europas. Klimaneutralität gibt es nur gegen Aufpreis. Bei Paketen besteht Haftung bis 510 Euro. Gegen Aufpreis kann diese Grenze angehoben werden.

DPD – Der Klimaneutrale

DPD ist weltweit in mehr als 230 Ländern vertreten. Pakete können gegen eine Pauschale abgeholt werden. Dabei freuen sich Empfänger über Live-Tracking der Pakete und eine elektronische Zustellbestätigung. Auch dieser Anbieter macht die Wunschzustellung möglich. In Deutschland erfolgt diese in ein bis zwei Werktagen. Expresslieferungen sind weltweit möglich. Bereits ab monatlich 10 Sendungen versendet DPD die Pakete von Geschäftskunden. Bemerkenswert ist, dass bereits seit 2012 jeglicher Versand klimaneutral erfolgt. Jede Sendung wird klimaneutral versendet. DPD übernimmt die Haftung bis 520 Euro. Geschäftskunden können die Pakete gegen Aufpreis höher versichern.

GLS – Der Europäer

GLS fokussiert den Versand innerhalb Deutschlands und Europas. Wahlweise liefert das Unternehmen in Deutschland die Sendungen binnen 24 Stunden aus, innerhalb Europas beträgt die Lieferzeit 24 bis 96 Stunden. Weltweit ist das Unternehmen in mehr als 160 Ländern aktiv und liefert dorthin auch Expresssendungen. Ab 250 Paketen können Geschäftskunden zwischen verschiedenen Versandmethoden wählen. Nur bei Geschäftskunden holt GLS die Pakete ab. Ansonsten erfolgt die Abgabe an einer der deutschlandweit 7.000 Paketshops. Der klimaneutrale Versand bis 40 kg ist normal bei GLS. Die Haftung für Pakete bei GLS beträgt 750 Euro.

Was ist für Konsumenten am wichtigsten?

Umfragen bei Kunden des Online-Handels haben ergeben, dass eine kostenfreie Lieferung (91 %) und die Sendungsverfolgung (90 %) für sie am wichtigsten sind. Einen bekannten Lieferservice wünschen sich 83 % der Kunden, ein bestimmbares Lieferfenster immerhin noch 72 %. Lieferung bis in die Wohnung, einen umweltfreundlichen Transport, die Expresslieferung innerhalb von 24 h und die kurzfristige Änderbarkeit von Zustelloptionen ist hingegen nur für jeweils etwa 60 % der Befragten wichtig.

Wann werden die Pakete in der Filiale abgeholt?

Geschäftskunden mit einer höheren Anzahl an Sendungen profitieren in der Regel von einer Abholung der Pakete in der eigenen Filiale. Diese erfolgt nach Absprache mit dem jeweiligen Logistikunternehmen. Die meisten der Unternehmen geben keinen genauen Abholzeitraum an, sondern nur den Geschäftstag.

Unternehmen mit niedrigem Paketaufkommen sollten ihre Pakete bis nachmittags zum jeweiligen Standort des Dienstleisters gebracht haben. Denn dann erfolgt die Abholung aller Pakete in den Filialen, Packstationen oder Paketstationen der Anbieter. Ist das nicht passiert, geht die Sendung erst am folgenden Tag raus.

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