Transiidikeskuse AS: HHLA Marktführer Containerumschlag Hafen Muuga/Tallin

0

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat die Transiidikeskuse AS erworben und damit ihre Kapazitäten stark erweitert. Das estnische Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Leistung aus und spielt eine große Rolle in der Ostseeregion. Mit der Übernahme macht die Hamburger HHLA einen weiteren Schritt nach vorne. Das internationale Wachstum bezieht sich einerseits auf den estnischen Markt, andererseits auf das Potenzial der Ostseeerweiterung.

Die Transiidikeskuse AS und ihre internationale Relevanz

Der Übernahmevertrag mit der Transiidikeskuse AS wurde Ende März 2018 abgeschlossen. Damit geht der estnische Terminalbetreiber rechtlich gesehen als Tochterunternehmen in die international agierende Hamburger GmbH ein. Diese Entscheidung macht die traditionsreiche AG aus Hamburg zum Marktführer im Bereich Container und Umschlag des Hafens Muuga. Neben dem neuen Terminal auf dem Hafengelände der Hauptstadt Tallinn betreibt das Hamburger Unternehmen bereits seit 2005 ein weiteres Containerterminal außerhalb der Heimatstadt. Dieses liegt in Odessa, Ukraine.

Die Fortschritte in der Hafen- und Transportlogistik

Mit der zukunftsfähigen Hafen- und Transportlogistik setzt die Hamburger AG auf eine direkte Verbindung von Schiff, Straßenverkehr und Bahn. Entsprechend erfolgreich läuft der Betrieb bei den betriebenen Container-Drehscheiben ab. Die fortschrittlichen Prozesse sollen nun auch die Transiidikeskuse AS weiter nach vorne bringen.

Der Vorstand der Hamburger Logistikexperten setzt mit der Übernahme der Transiidikeskuse AS auf eine starke Zukunftsorientierung. Die estnische Wirtschaft gehört zu den europäischen Vorreitern, wenn es um Digitalisierung geht. Dadurch ist die Volkswirtschaft Estlands sehr wachstumsstark.

Die Ziele der Hamburger AG

Für die Hamburger ist neben der Profitabilität auch die Leistungsstärke ein wichtiges Argument. Zudem stehen die folgenden Ambitionen und Überlegungen im Hintergrund:

  • Das internationale Wachstum soll angeregt werden,
  • der regionale Markt im Ostsee-Bereich bietet gute Chancen,
  • die geografische Lage ermöglicht eine direkte Anbindung zur „neuen Seidenstraße“ und beinhaltet damit ein starkes Potenzial,
  • die beiden Hansestädte stehen durch ihre Tradition schon länger in Verbindung.

Im gleichen Zug sollen die Investitionen das Potenzial des Heimathafens in Hamburg optimal ausnutzen. Die Hafenanlagen sowie die Technik werden daher weiter aufgerüstet.

Muuga: Der Handelshafen der Transiidikeskuse AS

Das Hamburger Unternehmen sieht sich als europäischen und gleichzeitig globalen Marktteilnehmer. Mit der Übernahme der Transiidikeskuse AS in Estland zeigen die erfahrenen Terminalbetreiber ein starkes Verantwortungsbewusstsein. Hier kommt das Know-how der Hamburger Experten zum Tragen. Für den Betrieb in Tallinn bedeutet das eine gute Zukunftssicherheit.

Nachhaltigkeit spielt auch beim Betrieb von Containerterminals eine Rolle und braucht deshalb Expertentum und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Damit soll der wichtige estnische Standort gesichert werden. Verwaltungstechnisch gesehen gehört der größte Handelshafen des Landes zur Stadt Maardu. Die Entfernung zur Hauptstadt beträgt nur 17 km. Die Bucht im Finnischen Meerbusen hat eine Tiefe von rund 20 Metern.
Weitere Details zum Handelshafen in der Muuga-Bucht

Der Handelshafen von Muuga wird seit 1986 betrieben und hat inzwischen mehrere Modernisierungen durchlaufen. Eine große Fläche wird als Freihafen genutzt. Die Hafenanlagen sind für mehrere Segmente sehr wichtig:

  • Öltransport,
  • Containerschifffahrt,
  • Stahl- und Kohletransport,
  • Holzhandel,
  • estnischer See- und Transithandel.

Die Gesamtfläche liegt bei 451 Hektar und das Aquatorium beträgt rund 752 Hektar. Durch seine Tiefe ist der Handelshafen rund ums Jahr eisfrei. Mit ihrem hervorragenden Anschluss an die Straße und das Eisenbahnnetz bietet die estnische Hafenanlage ein hohes Potenzial. Auch der Tallinner Flughafen ist nur 15 km entfernt.

Die Vorzüge der Transiidikeskuse AS

Der estnische Terminalbetreiber ist in dem osteuropäischen Land der klare Marktführer in der Branche des Containerumschlags. Zusätzlich zum Containerterminal betreibt das Unternehmen auch ein Mehrzweckterminal, in dem Stück- und Schüttgut abgewickelt werden und auch der RoRo-Umschlag erfolgt. Moderne Infrastrukturprojekte der Region wie Rail Baltica machen den Handelshafen in der baltischen Region zu einem wichtigen Standort. Für die Hamburger Hafen und Logistik AG bedeutet der Kauf der Transiidikeskuse AS eine Stärkung und gleichzeitig eine Diversifizierung.

Die Auslastung des Containerterminals liegt zurzeit bei rund 300.000 TEU. Doch die Kapazität lässt sich auf bis zu 800.000 TEU ausbauen. Dafür setzt das Hamburger Betreiberunternehmen auf eine stärkere Effizienz bei den betrieblichen Abläufen sowie auf eine Professionalisierung des Vertriebs. Gleichzeitig ist eine Vernetzung mit dem HHLA-Netzwerk geplant, um die Synergien zu bündeln und dadurch das Potenzial zu steigern.

Die Transaktion selbst unterliegt noch einigen Aufschüben, sodass ihre endgültige Durchführung im zweiten Quartal 2018 geplant ist. Von dem HHLA-Aufsichtsrat wurde bereits die Zustimmung ausgesprochen.

Die HHLA: mittlerweile viel mehr als „nur Hafen“

Bei der Firmenphilosophie des Hamburger Unternehmens steht die Konzentration auf leistungsstarke Transportsysteme im Vordergrund. Im Binnenland hat der Betreiber mehrere eigene Terminals. Der Bereich Logistik umfasst neben den üblichen Hafen-Dienstleistungen auch Beratung. Als Erweiterung gibt es auch ein Immobiliensegment, das den Strukturwandel im städtischen Bereich umfasst.

Der Bereich der Hafenlogistik tritt seit November 2007 als AG auf. In diese Sparte gehören neben dem Betrieb der Container auch die Segmente Intermodal und Logistik, Holding sowie hafenumschlagspezifische Immobilien. Zum Ende des Jahres 2015 hatte die Hansestadt selbst eine Aktienbeteiligung von über zwei Drittel. Mit der Übernahme der Transiidikeskuse AS zeigt das Unternehmen eine stärkere Internationalisierung und vergrößert damit seine Möglichkeiten.


Bildnachweis: © shutterstock – Vitaliy Kyrychuk

Lassen Sie eine Antwort hier