Siemens-Züge für die erste automatisierte U-Bahn Wiens

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Wien beschafft neue Metrozüge. Siemens erhielt bereits Ende 2017 den Auftrag, 34 neue U-Bahnzüge an die Bahngesellschaft Wiener Linien GmbH & Co KG zu liefern. Anfang März haben nun Vertreter der Firma Siemens, des Bahnbetreibers Wiener Linien und Wiens Umwelt-Stadträtin Ulli Sima das Design der neuen Züge der Öffentlichkeit vorgestellt.

Siemens und Wiener Linien GmbH stellten „X-Cars“ vor

Die so genannten „X-Cars“ fügen sich in das Design der bereits im Betrieb stehenden Züge ein und schreiben es gleichzeitig fort. Jeder Zug besteht aus insgesamt sechs Wagen, die von einem Ende zum anderen zugänglich sind. Ihr neu ausgerichtetes Sitzkonzept verleiht den Zügen ein besseres Raumgefühl und macht die einzelnen Wagen und ihre Sitze für die Passagiere besser zugänglich. Zudem bieten die „X-Cars“ barrierefreien Zugang für Passagiere, die mit Rollstühlen oder anderen Gehhilfen unterwegs sind. Mehrzweck-Areale können entweder als zusätzliche Stehplätze dienen oder aber Gepäckstücke aufnehmen. Die Trennwand zwischen Passagierraum und Führerstand ist transparent und erlaubt interessierten Passagieren so einen neuen Blick auf die Bahnlinie und den Bahnverkehr.

Die neuen Siemens-Züge laufen auf der U5

Wiener Linien beauftragte Siemens Ende 2017 mit der Lieferung von insgesamt 34 neuen Zügen, die außerdem voll automatisiert sein sollten. Der Vertrag umfasst auch die Wartung und Instandhaltung für die nächsten 24 Jahre sowie eine Option auf elf weitere Züge. Hauptsächlich sollen die neuen „X-Cars“ von Siemens voll automatisiert ab 2024 auf der neuen U5-Linie verkehren.

Die Technik ist jedoch nicht auf den automatischen Betrieb festgelegt. Die Züge können auch halbautomatisch oder im vollen manuellen Modus fahren und sind somit auch auf den anderen Linien des Wiener Bahnnetzes einsetzbar. Die ersten Züge sollen Mitte 2020 abgeliefert werden, die letzten zehn Jahre später. Produziert werden sie in den Wiener Siemens-Werken.

„Wir werden moderne Züge erhalten, die sich in unsere bestehende Infrastruktur einfügen und eine gute Investition sind. Die bewährte Partnerschaft mit Siemens, zusammen mit dem Wartungsvertrag, bürgen aus unserer Sicht für die Qualität von Entwurf und Ausführung der Züge. Davon werden unsere Passagiere über lange Zeit profitieren“, sagte Günter Steinbauer, der Diektor der Wiener Linien bei der Präsentation des Zugdesigns am 8. März 2018.
Siemens und die Wiener Linien GmbH können bereits auf eine längere Zusammenarbeit zurückblicken. So lieferte Siemens ab 1972 die „Silberpfeile“ und im Jahre 2000 die „V-Cars“ an die Donaumetropole.

Wiens Planungen für die U5

Die U5 ist eine bereits seit den Planungen für das Grundnetz der Wiener U-Bahn 1966/67 vorgesehene U-Bahn-Linie. Allerdings wurde im Laufe der Jahre die vorgesehene Streckenführung immer wieder verworfen. Erst 2014 stellten die Verantwortlichen die endgültige Streckenführung vor. Sie soll nun die bestehende Strecke Karlsplatz-Universitätsstraße von der U2 übernehmen und zudem die neue Station „Frankhplatz“ bekommen. Die U2 befährt dann stattdessen einen neuen Südast. Die Eröffnung der neuen Linie war erst für 2024 geplant, ist aber nun auf 2028 verschoben worden. 2015 teilten die Wiener Linien mit, die U5 solle die erste automatisierte U-Bahn Wiens werden.

Aktuell soll der Bau noch 2018 beginnen, und zwar mit der Verlängerung der U2 ab dem Rathaus sowie mit dem Bau des ersten Teilstücks der U5 zum Frankhplatz/Altes AKH. Passagiere werden nach der Fertigstellung dann in sechs Minuten vom Rathaus mit der U2 zum Matzleinsdorfer Platz gelangen. Hier werden neun Kilometer Bahnstrecke neu gebaut. Davon entfallen sechs auf die U2 und auf die U5. Hinzu kommen elf neue Stationen.

Das Projekt „Linienkreuz U2/U5 – Generelle U-Bahn-Planung“ gehört zum „Investitionspaket für den öffentlichen Verkehr“. Es soll bis 2028 abgeschlossen sein. In weiteren Ausbaustufen soll die U5 dann in Richtung 17. Bezirk bis zum Elterleinplatz verlängert werden. Damit verbindet sie den 17. Bezirk mit der Innenstadt.


Bildnachweis:©Titelbild: Siemens

 

 

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