Dynamik pur: Vielfältige Arbeitsfelder im Logistikbereich

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Deutschland ist in Europa das Exportland Nummer eins. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamts belief sich der Wert der deutschen Exporte im Jahr 2015 auf rund 1,2 Billionen Euro. Zudem konnte Deutschland im Jahr 2014 den größten europäischen Exportüberschuss erzielen. Die Branche boomt also und mit ihr auch die vielfältigen Arbeitsfelder im Logistikbereich.

Wie auch in anderen Branchen sind die Arbeitsfelder im Logistiksektor zunehmend von der fortschreitenden Digitalisierung geprägt. Mühsames handschriftliches Erfassen von Daten wird nun in Sekundenschnelle vom Scanner übernommen. Auch anstrengende Verlade- und Kommissioniervorgänge werden immer mehr von automatisierter Maschinenkraft abgelöst.

Das heißt jedoch nicht, dass die Jobs im Logistiksektor an Anspruch verlieren – im Gegenteil: Wer heute in der Lagerlogistik tätig ist, muss stets mit allen Sinnen bei der Sache sein. Ein unbedachter Mausklick oder Handgriff bereits könnte das Exportgut oder die Retourensendung zum falschen Kunden schicken. Sorgfalt und Genauigkeit sind also das A und O bei den verschiedenen Jobs im Logistiksektor.

Digital Natives: Fachlagerist und Fachkraft für Lagerlogistik

Direkt vor Ort im Lager kümmern sich Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik um einen reibungslosen Arbeitsablauf und eine einwandfreie Zirkulation der Ware. Der anerkannte Ausbildungsberuf Fachlagerist kann nach erfolgreichem Hauptschulabschluss innerhalb von zwei Jahren abwechselnd in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb erlernt werden. Während der dualen Ausbildung kommen die zukünftigen Fachlageristen mit allen Bereichen der Logistik in Berührung und direkt im Lager zum Einsatz.

Ob Annahme von Lieferungen, Kontrolle der Begleitpapiere, Sichtkontrolle oder Erfassen der Güter mittels eines EDV-Systems: Die Ausbildung zum Fachlageristen vermittelt die grundlegenden Arbeitsabläufe eines Lagers. Theoretisches Wissen wird den Auszubildenden vor allem in der Berufsschule vermittelt. Hier erfahren die zukünftigen Fachlageristen, unter welchen Bedingungen Waren am besten gelagert werden und welche Gefahrgutverordnung und Zollbestimmungen für welche Güter gelten.

Logistiker müssen vielseitig sein. (#01)

Logistiker müssen vielseitig sein. (#01)

Wer nach zwei Jahren Ausbildung die Abschlussprüfung zum Fachlageristen erfolgreich abgeschlossen hat, hat die Option, noch ein Jahr anzuhängen. Die Zusatzausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik fokussiert vor allem die administrativen Prozesse, wie die Planung und Organisation. Dazu zählen nicht nur die Einteilung der Auslieferungstouren, sondern auch die Zusammenstellung der Lieferung und das Erstellen der begleitenden Papiere.

All diejenigen, die sich nach ihrer erfolgreichen Ausbildung zusätzlich weiterbilden möchten, sind in der Logistikbranche genau richtig. Diverse bundesweit anerkannte Weiterbildungen, wie beispielsweise die zum Fachwirt/in für Güterverkehr und Logistik ermöglichen den Erwerb von tiefgehendem Wissen im Bereich Logistik. Fachwirte und Fachwirtinnen für Güterverkehr und Logistik sind zumeist im kaufmännischen Feld tätig und organisieren die allgemeinen Geschäftsprozesse einer Logistikfirma. Dabei geht es hauptsächlich um Zahlen: Egal ob Kalkulation eines Angebots, Planung des Budgets oder Berechnung von innerbetrieblichen Kennzahlen – Fachwirte für Güterverkehr und Logistik werfen einen globalen Blick auf die Arbeitsabläufe, um diese schließlich zu optimieren.

Viele Logistikunternehmen in ganz Deutschland setzen auf frischen Wind in ihrer Firma: Egal ob Azubi oder eine bereits ausgelernte Person – die jungen Fachkräfte sind zumeist Digital Natives, denen der Umgang mit EDV und Co bereits in die Wiege gelegt wurde. Die zunehmende Digitalisierung im Logistik- und Lagerbereich ist für die Nachwuchskräfte oftmals leicht zu handhaben, weshalb sie gern gesehene Arbeitskräfte sind.

Video: Berufswelt Logistik

Damit im Büro alles gut geht: Kaufmann/-frau für Speditionslogistik

Für die administrative Sachbearbeitung und die Kundenbetreuung sind vornehmlich die Kaufleute für Speditionslogistik zuständig. Auch dieser Beruf kann im deutschen dualen Ausbildungssystem im Zeitraum von drei Jahren erlernt werden. Für die Ausbildung zum Speditionskaufmann oder zur Speditionskauffrau wird in der Regel die Mittlere Reife erwartet. Das dieser Beruf immer mehr gefragt ist, kann man auf Industrystock gut sehen.

Die Lerninhalte liegen dabei vornehmlich auf dem Organisieren von Versand, der Kalkulation von Preisen, dem Erstellen von Angeboten und der Kundenbetreuung. Die Sachbearbeitung von allem, was für den sachgemäßen Transport wichtig ist, fällt ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Kaufleute für Speditionslogistik. Besonders bei international tätigen Logistikunternehmen ist die Expertise über bestimmte Zollvorschriften von großer Relevanz.

Nicht nur im Lager, sondern vor allem in den Büroräumen ist der Zeitgeist von Web 2.0 und Digitalisierung vollständig angekommen.

Ohne Standleitung, Warenwirtschaftssystem und E-Mail geht in der heutigen Zeit in einem Logistikunternehmen gar nichts mehr.

Gerne gesehen sind auch im administrativen Bereich des Logistiksektors Mitarbeiter, die mit dem zunehmend papierlosen Arbeiten via EDV gut zurechtkommen. Vor allem junge Fachkräfte, die mit PC, Tablet und Handy aufgewachsen sind, tun sich in den vielen digitalisierten Bereichen der Logistikbranche leichter.

Führungspositionen oft nur mit betriebswirtschaftlichem Studium

Führungspositionen sind im Logistiksektor, wie in anderen Bereichen auch, oftmals nur mit dem langen Weg einer Zusatzausbildung oder einem Studium zu erreichen. Vor allem Betriebswissenschaftler mit dem Schwerpunkt auf Logistik sind in der Branche gerne gesehen. Sie verfügen über die Kompetenz, übergreifende Preiskalkulationen und langfristige Distributionsplanungen durchzuführen.


Bildnachweise: © Fotolia Titelbild: industrieblick – #01 Kzenon

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